Zufriedenheit prägte die Mitgliederversammlung des FC Preussen. Mit einer Ausnahme: Die Mitteilung, dass der so erfolgreiche sportliche Leiter des Vereins, Toni Kierakowitz, sein Engagement im Verein im Sommer beendet, wollte irgendwie gar nicht in dieses Bild passen.
Viel Lob erhielt der FC Preussen an diesem Abend von seinen Ehrengästen. Sowohl Bürgermeisterin Karin Echtermann als auch die Vorsitzende des Kreissportbundes, Maria Bergmann, und der Kreisjugendobmann Werner Jorns, zollten dem Verein Anerkennung für das Erreichte und vor allem auch für die gute Jugendarbeit. Sie bedankten sich für das starke soziale Engagement, das durch die große Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, durch Aktionen wie das Turnier für Kindertagesstätten und durch das Mitwirken an Projekten wie Sport für Jedermann zum Ausdruck gebracht werde.
Das wohl wichtigste Ergebnis: Der FC Preussen ist finanziell gesund. Schatzmeister Thomas Stöck legte einen Jahresabschluss vor, der mit einem Gewinn von gut 1000 Euro abschließt. Das sei auch möglich geworden durch das überaus erfolgreiche Wirken des Wirtschaftsrates um dessen Vorsitzenden Hermann Ulrichs. Auch in diesem Jahr soll, so Stöck, dem Konzept treu geblieben werden, solide und ohne Risiko zu wirtschaften. Der neue von der Versammlung einstimmig verabschiedete Etat hat ein Volumen von rund 92 000 Euro. Ebenso positive Bilanzen zogen in ihren Berichten der Vorsitzende Wolfram Wittkopp sowie Jens Guske für den Jugend- und Wolfgang Kusch für den Seniorenbereich. Wittkopp hob die erstaunliche Entwicklung bei den Mitgliederzahlen hervor. Mit acht Gründern habe 2010 der Neuanfang begonnen, inzwischen zähle der Verein 332 Mitglieder, 32 mehr als ein Jahr zuvor. Von ihnen  sind 141 Kinder und Jugendliche.

Positives und Negatives prägte den Bericht für den Seniorenbereich. Zum einen, so Wolfgang Kusch, seien da der Kreispokalsieg, die dritte Meisterschaft in Folge der ersten Herrenmannschaft und die tolle Relegation mit dem Aufstieg in die Bezirksliga, zum anderen aber sei die Punktspielserie danach schlecht gelaufen und so drohe ein sportlicher Rückschlag. Dem aber stehe dank der Arbeit von Jan Christoph der erfolgreiche Aufbau eines unteren Herrenbereichs gegenüber: Wer schon könne drei Teams im Herrenbereich stellen!
Jens Guske, zuständig für den Jugendbereich, hob in seinem Bericht nur ein Problem auf die Negativseite, das aber so viele Vereine nicht nur im Kreis Hameln belastet: die Schwierigkeit, Mannschaften im älteren, also im A- und B-Juniorenbereich,  zu bilden. In der kommenden Saison aber wolle der FC Preussen wieder ein C-Juniorenteam ins Rennen schicken. Rundum positiv entwickle sich der Bereich der G- bis D-Junioren. Insgesamt 13 Teams stellt 07 derzeit, am erfolgreichsten seien die E-Junioren, und alle Altersgruppen fänden viel Zuspruch. Guske: „Wir haben nicht nur gute und engagierte Trainer, wir bieten unseren Kids weit mehr als Fußballtraining und Fußballspiele. Und wir sind ein eigenständiger Verein ohne Jugendspielgemeinschaft. Das kommt an!“
Wenn es um die Treue zum Verein geht, spielt Preussen eine besondere Rolle. Sie ist enorm groß. Auch nach der Insolvenz der einstigen Spielvereinigung hielten viele ihren 07ern in der neuen Heimat FC die Treue. So erhielten Gerd Feldmann (70 Jahre Mitgliedschaft), Bernd Orlea, Reinhard Lüddeke und Günther Hausschild (60), Richard Schürmann (50), Ernst Begemann (40) und Serdar Uenal (25) Urkunden und Ehrennadeln.

FOTO: Die Geehrten mit Ehrengästen und FC-Chef Wolfram Wittkopp (v.lks): Wittkopp Maria Bergmann, Günther Hauschild, Karin Echtermann, Werner Jorns, Bernd Orlea und Gerd Feldmann