Wars das für die Preussen im Titelrennen? Beim TSV Nettelrede musste sich die Mannschaft mit einem hart erkämpften 2:2 zufriedengeben, während sich Tabellenführer WTW Wallensen gegen den VfB Hemeringen zwar sehr schwer tat, am Ende aber 3:0 gewann und nun in die letzten beiden Spieltag mit einem 3-Punkte-Polster geht. Nach diesem drittletzten Spieltag ist auch klar: Die Meisterschaft wird nur noch zwischen Wallensen und 07 entschieden
Es war kaum anders zu erwarten: Der TSV Nettelrede, vor drei Wochen selbst noch ganz heißer Titelkandidat, warf alles in die Waagschale, um die Preussen zu besiegen – und das mit hochemotionalen Fans im Rücken, und so kam, was wohl kommen musste: Ehe sich die Schützlinge von Hysen Hasani und Pascal Lüdtke an den schwer bespielbaren Platz und die Wucht, mit der sich die Gastgeber den Preussen entgegenstemmten, gewöhnt hatten, lagen sie bereits 0:2 zurück. Jannis Aunitz (8.) und Baris Bayrak (32.) nutzten nicht nur die Fehler in der schwach startenden und schlecht stehenden Defensive eiskalt aus, sie praktizierten den 07ern auch vor, wie auf diesem Platz gespielt werden muss: lange Bälle und schneller Abschluss und nicht technisch sauberer Kombinationsfußball. Allerdings ließen sich die Preussen vom schnellen (und zu diesem Zeitpunkt durchaus verdienten) Rückstand nicht aus der Spur bringen. Emil Nasufovskis Anschlusstreffer belohnte sie kurz vor dem Pausenpfiff. Nach dem Wechsel spielte nur noch 07. Alle Versuche des TSV, sich von der zuweilen drückenden Überlegenheit zu befreien, erstickten meist schon im Konteransatz. Dafür waren die FCer mehrfach dem Ausgleich nahe. Doch die Elf von Spielertrainer Dominik Trotz hatte in Rene Ernst Sustrate ihren besten Akteur. Der Keeper hielt mit tollen Paraden und Reflexen seine Mannschaft mehrfach im Spiel. In der 76. Minute allerdings war auch er machtlos, als Nick Fabian Wolny aus spitzem Winkel abzog und das Leder ins kurze Eck bugsierte.

Alles oder nichts für den FC Preussen bei Mitfavorit TSV Nettelrede

Drittletzter Akt der so aufregenden, am Ende so spannungsgeladenen Saison: Nur 90 Stunden nach dem ebenso kräfte- wie nervenzerrenden Spiel in Hemeringen gilt für Preussen erneut: alles oder nichts. Denn nur drei Punkte beim TSV Nettelrede halten die 07er im Titelrennen. Schon ein Remis am Sonntag, 15 Uhr, könnte das Ende aller Träume  im Fernduell vor allem mit WTW Wallensen bedeuten. Leichte Spiele gibt es nicht mehr, alle drei noch ausstehenden Partien dürften von den Schützlingen von Hysen Hasani und Pascal Lüdtke alles abverlangen: nach dem Spiel in Nettelrede daheim gegen die TSG Emmerthal und dann noch das Finale bei der SG Hajen-Latferde!
07 und Nettelrede haben einen fast identischen Saisonverlauf: Einer eher enttäuschenden ersten Hälfte folgte eine bewundernswerte Aufholjagd. Während die allerdings für den TSV nach fünf Siegen in Folge abrupt mit den unerwarteten 1:4-Niederlagen bei Azadi und in Klein Berkel endete, haben sich die Preussen vom unsäglichen 1:2 gegen Azadi schnell erholt und bei den jüngsten vier Siegen 26:5 Tore erzielt. Das alles drängt freilich die Mannen um Emil Nasufovski und Lenard Gallapeni in die Favoritenrolle. Aber nicht zu übersehen: Nettelrede stellt die zweitbeste Heimmannschaft und ist auf eigenem Terrain in dieser Saison noch unbesiegt.