Ende der Sommerpause. Jetzt geht es ans Eingemachte. Uwe Filla, der neue Cheftrainer, gibt sich nach der ersten Trainingswoche zufrieden. Seine Eindrücke, seine Hoffnungen, seine Erwartungen – ein Interview:

Die erste Trainingswoche liegt hinter Dir. Was ist Dein erster Eindruck?
Ich habe eine sehr motivierte Mannschaft, die noch mehr erreichen will und vom ersten Trainingstag an vorbildlich mitzieht.
Sind alle gut aus der Sommerpause gekommen?
Nein, leider nicht. Sönke Wyrwoll fällt nach seinem Bänderriss aus dem Pokalspiel noch einige Wochen aus. Auch David Engelbrecht muss derzeit verletzt pausieren.
Bei Deiner Vorstellung als neuer Preussen-Coach hast Du gesagt, die Entscheidung für Preussen sei für Dich eine Herzensangelegenheit. Nach gut 20 Jahren in der Jugendarbeit bis Du zurück.
An meiner Überzeugung, dass Preussen Hameln gut aufgestellt ist und ein zukunftsorientiertes, realistisches Konzept hat, haben die ersten Tage nichts geändert. Ganz im Gegenteil: Mit Manager Toni Kierakowitz zusammen zu arbeiten, macht richtig Spaß. Er ist Fachmann durch und durch und für die Mannschaft immer da. Das ganze Umwelt vom Betreuer bis zum Vorstand zeigt mir: Hier läuft alles in ganz geordneten Bahnen.
Du hast zuletzt den MTSV Aerzen trainiert und bringst somit viel Erfahrung aus der Bezirksliga mit. Was erwartet Preussen?
Die neue Staffeleinteilung bedeutet auch für mich Neuland. Aus dieser Staffel kenne ich bisher nur Lachem und Halvestorf. Wir haben aber mit Sicherheit die stärkste Staffel erwischt. Die vergangenen Jahre zeigten in der Bezirks- und in der Landesliga, wie tonangebend die Mannschaften aus Hannover sind. Sie sind den Teams aus den anderen Kreisen auch überlegen, weil sie die größten Ausbildungszentren bei 96, Arminia und in Havelse vor Ort haben und davon automatisch weit mehr profitieren als wir.
Welche Rolle können Deine Preussen spielen?
Wir kennen die Liga zwar nicht, aber die Liga kennt uns auch nicht. Das kann eine Chance sein. Denn im Kreis kennen sie uns alle.
Man muss aufpassen. Im ersten Jahr gilt es, sich an die Liga zu gewöhnen. Das Ziel kann da nur heißen, unter die ersten fünf bis sechs Mannschaften zu kommen. Alles andere ist immer mit zusätzlichem Stress verbunden. Wir setzen die Mannschaft allerdings nicht unter Druck, wir wollen aber nicht absteigen. Wichtig sind die ersten drei Spiele. Wenn man die verliert, kann es lange dauern, bis man unten wieder rauskommt.
Was sagst Du zu dieser Staffeleinteilung?
Ich habe vor der Zusammenstellung an alles Mögliche gedacht, aber dass man die Trennungslinie mitten durch Hameln zieht und Afferde und uns trennt, ist absolut nicht nachzuvollziehen und wäre gewiss nicht nötig gewesen. Nach Neutralität sieht das nicht aus. Diese Trennung ist ein Affront gegen den Fußball in unserem Kreis. Sie nimmt unseren Vereinen wichtige Einnahmen und Chancen.
Preussen hat Spieler aus der einstigen Oberliga-Mannschaft zurückgeholt. Konntest Du Dir schon ein Urteil über sie und die anderen Neuzugänge bilden?
Sie werden uns alle verstärken und nicht nur die Abgänge (Anmerkung der Redaktion: Fabio Mercia, Flamur Dragusha und Granit Karaliti) kompensieren. Ruven Klimke dürfte zum Abwehrstabilisator werden, Sebastian Schmidt sehe ich auf der 6er-Position. Gespannt bin ich auf Seyhmus Karayilin. Er ist noch im Urlaub. Voll überzeugt hat uns schon an den ersten Tagen Cezar Paraschiv. Er kann zum genialen Sturmpartner von Sebastian Latowski werden. Ebenso erwarte ich viel von Felix Quindt. Insgesamt bin ich überzeugt, dass der schon erfolgreiche Kader überaus sinnvoll ergänzt worden ist.
Du hast die Preussen in der vergangenen Saison mehrfach gesehen, so beim Pokalsieg und den unvergesslichen Relegationsspielen. Was hat Dich an dieser Mannschaft besonders beeindruckt?
Die Mannschaft hat sich während der Saison kontinuierlich weiter entwickelt, bewies Moral, rief ihre besten Leistungen in den Topspielen ab und hat Rückschläge prächtig weggesteckt. Toll war auch die Fitness der Mannschaft. Das zeugt von der guten Arbeit der Trainer Marcel Poehler und Ansgar Stelzer.