Wenn Thomas Bertram, der Vorsitzende des Fußballkreises das Frühstückstreffen besucht, dann nicht nur, um sich dem Freundeskreis von Preußen Hameln vorzustellen, sondern vielmehr um ein brisantes Thema in den Blickpunkt zu stellen: die Zukunft des Fußballkreises Hameln-Pyrmont. So wurde das 169. Treffen zu einem besonderen nicht von Bundesliga und Championsleague geprägten und hinterließ nach den Vorträgen von Thomas Bertram und vom ehemaligen Kreisjugend-Ausschussvorsitzen (KJA) Werner Jorns unter den diesmal 56 (!) „Frühstücklern“ eine große Portion Kopfschütteln und Nachdenklichkeit.

Wie sieht die Zukunft unseres Fußballkreises aus? Bleibt er so erhalten oder gibt es Verschmelzungen mit den Nachbarkreisen.

Thomas Bertram
Werner Jorns

Wie schon bei seiner Wahl zum Nachfolger von Andreas Wittrock betonte Thomas Bertram erneut, dass Fusionen derzeit für ihn und den Vorstand wie wohl auch für die große Mehrheit der Vereine nicht zur Debatte stehen. Diese Einstellung hat jüngst im Kreis Holzminden zu, so Bertram, „nicht nachvollziehbaren Aktionen“ geführt. Die gravierendste: Holzmindens Kreisvorsitzender (und NFV-Vizepräsident!) August Borchers kündigte jegliche Zusammenarbeit mit unserem Kreis auf. Einer der von ihm genannten Gründe: die jüngst intensivierte Zusammenarbeit der Kreise Hameln und Schaumburg mit der Premiere des Supercups. Wie auch der im September startende gemeinsame Schiedsrichterlehrgang brachte die Borchers zu der im „Täglichen Anzeiger Holzminden“ veröffentlichten und wohl mit seinem Vorstand nicht abgestimmte Reaktion:  Kooperationen sind mit dem Hamelner Fußballkreis zukünftig undenkbar. Er wirft Bertram und seinen Mitstreitern fehlende Loyalität vor. „Wir müssen jetzt einen Schlussstrich ziehen. Mit uns braucht sich niemand aus Hameln mehr an einen Tisch zu setzen. Dass man uns so hintergeht, das habe ich in16 Jahren als Kreisvorsitzender nicht erlebt!“  Thomas Bertram kann das alles nicht nachvollziehen. „Wir haben immer mit offenen Karten gespielt!“ Obwohl nicht mehr im Amt, sah sich Werner Jorns gezwungen, zu all dem Stellung zu nehmen. “Das darf alles nicht so stehen bleiben“, betonte er und ging auf die Entwicklung in den Fußballkreisen ein, die eine Reform unumgänglich macht, um den Spielbetrieb am Leben zu erhalten. So habe es in den vergangenen Jahren schon erfolgreich Kooperationen im Junioren- und Frauenbereich gegeben. Wobei Holzminden vor der Saison 20/21 für einen Eklat sorgte, Zusagen nicht einhielt und stattdessen kurz vor Saisonbeginn die gemeinsame A-Junioren-Kreisliga aufkündigten. Werner Jorns: „Das war ein eklatanter Vertrauensbruch“ . In der Diskussion im Freundeskreis bestätigte Menne Jahn (erstmals dabei) die momentan „unmöglichen“ Zustände unter Borchers im Kreis Holzminden.

Freilich gabs auch bei diesem 169. Treffen die gern praktizierten Regularien. So wurde als ältester Teilnehmer diesmal Karl Kramer (89) besonders begrüßt, und so ging Frank Lorenz auf die Fußball-WM der Frauen ein. Nach dem klaren 6:0 gegen Marokko folgte das bittere 1:2 gegen Kolumbien. Es sollte aber gelingen ( hoffentlich ) mit einem Sieg gegen Südkorea die Gruppenphase zu überstehen. Danach warten dann in den K.O.-Spielen aber Nationen, die sehr guten Fußball spielen. Er hob das dramatische und erfolgreiche Auftreten der U19 Frauen bei der EM im Halbfinale gegen Frankreich hervor.

F. Lorenz dankte den beiden Vortragenden verbal für diese interessanten Informationen und die Teilnehmer mit starkem Applaus. Anschließend gab R.Thiel die Auflage seines inzwischen 5. Buches bekannt, und zitierte einige Anekdoten aus der Fußball-Geschichte ( u.a. von Tuspo Holzminden ).