Langsam aber sicher gehen die Lichter für den FC Preussen in der Bezirksliga aus: Das 2:6 gegen den SV Gehrden gestern bedeutete den nächsten Tiefschlag und lässt die Hoffnung auf den Klassenerhalt praktisch auf Null schrumpfen. Vier Punkte fehlen dem Aufsteiger weiterhin auf den Relegationsplatz – rein recherisch eine durchaus lösbare Aufgabe, doch wer die Partie auf dem Kunstrasenplatz gegen den SV Gehrden sah, muss nicht nur den Rechenschieber zur Hilfe nehmen, sondern auch die Mannschaft herbeizaubern, die sich in den ausstehenden vier Partien um mindestens 100 Prozent steigert und von der kleinen Zehe bis in die Haarspitze zeigt, dass sie sich nicht aufgegeben hat und stattdessen alles Mögliche noch reissen will.
Im Fußball, sagt man, ist so vieles möglich. Dachten die 07-Fans auch gestern. Als Baris Demirkaya in seinem ersten Spiel für den FC schon nach fünf Minuten das 1:0 erzielte, und als auch danach bis zur 19. Minute alles nach Plan lief, die Preussen engagiert zu Werke gingen und jedem zeigten: „Wir haben uns noch nicht aufgegeben!“. Bis zur 19. Minute, die alles veränderte. Da nämlich spätestens hatte der SV erkannt, wie leicht die 07-Defensive zu knacken ist – über die Außen, da die Außenverteidigung vor dem wieder guten Freddy Quindt völlig überfordert war und wie schon in der Partie gegen Koldingen viel zu leicht auszuspielen war. Die Folge: der Augleich und bis zur Pause der vorzeitige K.O. mit drei weiteren Gegentreffern. Zwar wie so oft in den vergangenen  Wochen ein verzweifeltes Aufbäumen nach dem Wechsel und wie so oft der nächste Nackenschlag mit dem 1:5 (50. Minute). Auch nachdem Philipp Wessel Rot sah (54.) und 07 nun in Überzahl spielte, änderte sich nichts am Gesamteindruck: Preussen mühte sich. Zu hausbacken aber und ohne System. Das 2:5 von David Engelbrecht (68.) war nur Balsam für die geschundene Seele, das 2:6 in der 88. Minute bezeichnend für das insgesamt enttäuschende Auftreten des Aufsteigers.

 

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