Eigentlich unvorstellbar und doch Wirklichkeit: Der FC Preussen Hameln hat den Favoriten der Relegationsrunde mit einer deftigen Packung zurück in den Hildesheimer Wald geschickt: 5:0 besiegten die 07er BW Neuhof und steigen nun in die Bezirksliga auf! 6:3 in Lenne, 5:0 gegen Neuhof: Der Vizemeister hielt sich seine Top-Leistungen für den Saisonhöhepunkt auf und lieferte dabei eine Relegationsrunde ab, die so in die Rekordbücher eingehen könnte. Das dank Sebastian Latte Latowski.

Der Torschützenkönig der Kreisliga liess seinen vier Treffern in Lenne nun einen lupenreinen Hattrick gegen die Kirschen folgen – sieben Tore in zwei Spielen, das muss ihm erst einmal einer nachmachen. Bei allem Jubel über diesen Erfolg: Nicht alles war Fußball vom Feinsten, das der neue Bezirksligist da am Dienstagabend vor gut 1000 Zuschauer in der prall gefüllten Kunstrasenarena bot. Denn in Halbzeit 1 dominierte mehr die Angst, Fehler zu machen, vor der Risikobereitschaft, waren auf beiden Seiten mehr lange Pässe als durchdachtes Passspiel zu sehen. So blieben Torchancen nahezu aus und wenn dem Hamelner Gehäuse Gefahr drohte, war einmal mehr Freddy Quindt der Mr.Zuverlässigkeit und bei Preussen Garant für die Null. Das torlose Remis zur Pause lebte von der Spannung, begleitet von der Frage, wann die zum Siegen verdammten Gäste nun endlich alles in die Waagschale werfen und ihre Hab-Acht-Stellung aufgeben würden. Die Antwort wurde mit dem ersten Preussen—Angriff nach der Pause beantwortet, als in der 46.Minute die Show des Latte Latowski begann: 1:0 für 07, jetzt mussten die Blau-Weißen alles riskieren, um noch ihren Platz in der Bezirksliga zu halten. Sie versuchten es, doch die erwartete Sturm-und Drangzeit erstickte schon im Keim, weil die Preussen fortan ihre Freiräume nutzten und die Gäste gnadenlos auskonterten – ganz zur Freude der nun begeisterten Fans. 61.Minute: 2:0 durch Latowski, 69. Minute: 3;:0 durch Latowski, 75. Minute: 4:0 durch Flamur Dragusha und 82. Minute: 5:0 durch David Engelbrecht – das Aufstiegsfestival endete mit einem Debakel für die Hildesheimer. Grenzenloser Jubel, Freudentänze auf dem Rasen, viel, viel Beifall für die Spieler, Bierduschen und Fotos en masse mit den Aufstiegshelden in den roten Aufstiegs-Shirts: Der Aufstieg wurde gebührend gefeiert, bis (ohne Flachs) das Bier ausging….Das haben sie sich aber auch alle verdient. Denn als Aufsteiger gleich Vizemeister und Pokalsieger werden und dann auch noch die so ungeliebte Relegation so zu spielen, das ist eine sehr hoch einzustufende Leistung.