Demütigung für den Aufsteiger: Der FC Preussen verlor das Nachbarschaftsderby beim SV Lachem auch in dieser Höhe verdient mit 0:6 (0:3) und setzte damit seine Talfahrt bei Auswärtsspielen fort: 4. Spiel, 4. Niederlage und das mit nunmehr 1:15 Toren!
Ratlosigkeit im Preussen-Lager. Keiner kann sich an ein Derby erinnern, in dem eine 07-Mannschaft so zerlegt wurde, so chancenlos war und sich solch einen Auftritt leistete. „Spätestens heute hat der Abstiegskampf begonnen“, machte Trainer Uwe Filla deutlich. „Ich erwarte von jedem Spieler jetzt eine klare Reaktion“. Und Manager Toni Kierakowitz zeigte sich nach dem Spiel, von dem nahezu jede Minute ein Stich ins Preussenherz war, total geschockt. „Das muss ich erst einmal verarbeiten. Heute hat absolut nichts in der Mannschaft gestimmt“. Der Sportdirektor wollte auch den kurzfristigen Ausfall von Cezar Parachiv und Elk Jörn (beide beruflich unabkömmlich) sowie Sönke Wyrwoll (Arbeitsunfall am Freitag) nicht als Entschuldigung gelten lassen.
Die Demontage der 07er begann mit dem Anpfiff: Erster Angriff des SV, Avci bedient Granit Karaliti und der Ex-Preusse donnert die Kugel nach nur 39 Sekunden in die Maschen. Zwar verdaute die Filla-Elf das 0:1 schnell und erspielte sich selbst eine Chance, doch dass der schöne, knapp das Lachemer Tor verpassende Schuss von Özkan Uensal in der 6. Minute die letzte Möglichkeit für über eine Stunde bleiben sollte, ahnte da wohl keiner der rund 200 Zuschauer. Spätestens nach dem 2:0 von Goalgetter Adem Avci aber war für die Mehrzahl klar: Der Sieger heute kann nur SV Lachem heissen. Denn fortan spielte nur noch der Gastgeber, ein gefährlicher, zielstrebig und meist überlegt inszenierter Angriff rollte gen Preussen-Tor, und Keeper Freddy Quindt, einmal mehr bester im 07-Trikot, konnte nur bedauert werden. Dem 3:0 kurz vor der Pause folgten drei weitere Treffer nach dem Wechsel. 0:6 und die bittere Erkenntnis, dass in dieser Preussen-Mannschaft fast alles an diesem bitteren Samstagnachmittag nicht stimmte. Hätte das Team nur mit einem Drittel des Siegeswillens, der Laufbereitschaft, der Zweikampftstärke und der mannschaftlichen Geschlossenheit agiert, die der SV Lachem vom Anpfiff weg über 90 Minuten zeigte, wäre es nicht zu diesem Debakel gekommen.So aber endete das Duell verdient mit dem 6:0 für den SV, dem spätestens seit diesem Auftritt ein Spitzenplatz zuzutrauen ist, gegen eine Elf des FC Preussen, die so ganz, ganz schweren Zeiten in dieser Liga entgegenblickt.