Es ist zum Haare raufen: Wie nur kann man so ein Spiel verlieren? Fassungslosigkeit im
Preussenlager, Glücksgefühle beim TuS Garbsen. Das nach einer Partie, die noch lange in Erinnerung bleiben dürfte und an der die Elf von Paul Bicknell noch länger arbeiten dürften als nach dem Desaster in Halvestorf….
Fußball verrückt: Die 07er zeigten eines ihrer stärksten Spiele seit Monaten, der TuS Garbsen präsentierte sich über weite Streckern als der bisher schwächste Gegner in der Bezirksliga und nahm dennoch die Punkte mit. Ohne Übertreibung: Wenn es zur Halbzeit 5:0 für den FC gestanden hätte, hätte sich keiner im TuS-Dress beschweren können. Im Gegenteil: Auch ein 7:0 war gegen den Landesliga-Absteiger möglich. Aber dem standen drei gravierende Dinge im Weg: Erstens offenbarten die Gallapeni, Rozum und Co krasseste Abschlussschwächen, zweitens hatten die Gäste enorm viel Dusel und einen Torhüter der Extraklasse: Yannik Hanuschke, und drittens konnte einem Schiedsrichter Sascha-Sommerfeld-Schechowsky nur leid tun. Denn er hatte einen Linienrichter an der Seite, der klarste Abseitspositionen wie beim 0:1 und 0:2 übersah, und selbst fand auch kein Maß bei der Verteilung der Gelben Karten. So zeigte er Preussens wieder einmal bestem Akteur eine zweite Gelbe Karte (und damit Gelb-Rot), die nur Kopfschütteln hinterließ und deutlich machte, dass dem Referee jegliches Fingerspitzengefühl fehlte.
Achtmal (!) tauchten 07er in der ersten Halbzeit frei vor dem Tor der Garbsener auf, und achtmal scheiterten sie kläglich. Ein guter Angriff mit einem finalen Pass durch die Schnittstelle der FC-Abwehr zeigte, wie man machen muss. Jan Rohde ließ Ihor Yakhno keine Chance und machte das 0:1 (57.). Das Aufbäumen der 07er danach brachte nichts mehr, dafür gabs für sie eine noch härtere Strafe: In der 5. und 7. Minute der Nachspielzeit machten Jan Rohde und Batuhan Demir das Preussen-Dilemma perfekt.
Vorschau
Die nächste hohe Hürde auf Kunstrasen – 07 erwartet Garbsen
Es wird mal wieder Zeit für einen Dreier: Nach der eher mageren Ausbeute von zuletzt nur 3 Punkten aus sechs Spielen lächzt Preussen nach einem Erfolgserlebnis und dem ersten Heimsieg der Saison. Doch die Elf von Paul Bicknell weiß um die Schwere des Vorhabens: Der Gast aus Garbsen gehört zum Kreis der Titelanwärter. Nach seinem Abstieg aus der Landesliga lief für den TuS zwar nicht alles wie erhofft, doch zuletzt feierte die Mannschaft zwei 2:0-Heimsiege gegen Leveste und Salzhemmendorf. Ähnlich wie 07 fertigte Spitzenreiter SV Arnum die Garbsener deutlich ab (6:3), gegen Pyrmont-Hagen sahen sie weit besser mit dem 4:1 auf eigenem Terrain aus als die Preussen.
Die Fronten vor der Partie am Sonntag, 15 Uhr, auf dem Kunstrasenplatz sind klar: Der TuS Garbsen wird mit allem auf den dritten Sieg in Folge drängen, um Abschluss an die Liga-Spitze zu halten, unsere Preussen werden alles in die Waagschale werfen, um im dritten Heimspiel nach der Niederlage gegen Gehrden und den Unentschieden gegen Ihme-Roloven und Pyrmont alle Punkte am Tönebönweg zu behalten und wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg zu holen. So sieht es auch Co-Trainer Pascal Lüdtke: „Es geht darum, egal wie, einen Punkt zu holen, am besten drei, Gas zu geben und den Spaß hochzuhalten, um nicht irgendwie in einen Strudel zu geraten.“ Und er mahnt: „Wir müssen an unseren Tugenden festhalten: Zweikämpfe besser annehmen, besser in den Ketten stehen, besser zusammenspielen, weniger fummeln.“ Vor allem aber hofft er, dass sein Team seine Torchancen besser als zuletzt nutzt, um endlich mal drei Punkte hier zu behalten.