Hurra wir leben noch! Allen Unkenrufen zum Trotz: Die Preussen dürfen längst noch nicht in der Bezirksliga abgeschrieben werden. Überzeugender als mit dem geradezu sensationellen 5:1 beim Tabellendritten SV Gehrden konnten die Schützlinge von Paul Bicknell kein Lebenszeichen senden. Die bisher schier aussichtslose Lage des Tabellenletzten nach nur einem Sieg in der Hinrunde ist plötzlich keineswegs mehr aussichtslos – auch wenn der Rückstand zum Relegationsplatz immer noch vier Punkte beträgt.
Land in Sicht! Wer hätte das vor dem Gang zum Rangdritten in Hannovers Südwesten gedacht? Doch die Preussen begannen keineswegs wie der Abstiegskandidat Nr.1, und nach einer ausgeglichenen Anfangsphase merkte der Favorit so richtig, dass ihm da auf seinem Kunstrasen kein Kanonenfutter gegenüberstand: Kaan Gündüz, einer von zehn Winterneuzugängen, krönte sein Pflichtspieldebüt im 07-Dress mit dem 1:0 in der 15.Minute, und Denys Rozum erhöhte auf 2:0 (33.). Zwar kam der SV Gehrden kurz nach dem Wechsel durch Roman Busse zum Anschlusstreffer (53.), doch danach jubelten nur noch die 07er mit ihren mitgereisten Fans: Lenard Gallapeni (70.), Sebastian Schäfer (81.), und Nils Böckmann (83.) machten den 5:1-Sieg des FC perfekt. Für die Gastgeber kam es in der Nachspielzeit noch dicker: Rote Karte für Rafid Yattoma (90. +4) und Gelb-Rot Gelb für Kenan Tiryaki (90. + 5).
Aufstellung 07: Reuther, Rozum, Gündüz (84. Gutaj), Böckmann, Kalis, Kharbedia, Kestic (60. Alban Ramushi), Schäfer, Gallapeni, Wolny, Arber Ramushi.
VORSCHAU
In Gehrden soll für 07 endlich die Mission Nichtabstieg beginnen
Klappts im dritten Versuch? Erst fiel der Punktspielstart ins neue Jahr bei Ihme-Roloven aus, dann musste das Derby gegen Halvestorf auf den 3. April verschoben werden, doch nun solls am Sonntag, 15 Uhr, in Gehrden endlich losgehen: Beim SV möchte der FC Preussen nicht die Mission Impossible sondern die Mission Nichtaufstieg erfolgreich starten. Doch ob das ausgerechnet in Hannovers Südwesten gelingt? Zweifel zumindest sind angebracht. Denn die Gehrdener gewannen nicht nur schon das Hinspiel bei 07 mit 5:3, sie sind vielmehr Tabellendritter der Bezirksliga und rechnen sich bei momentan nur vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Arnum noch berechtigte Chancen auf Titel und Aufstieg aus.
33 Punkte holte der SV bisher aus 18 Spielen und damit 26 mehr als der FC aus 16 Partien. So stellt sich die Frage nicht, wer am Sonntag Favorit ist. Ein Zustand, der die Elf von Paul Bicknell vermutlich auch in den folgenden 13 Begegnungen begleitet. Doch die Rolle des krassen Außenseiters kann auch zum Vorteil für die Preussen werden, wenn man den offensichtlich bereits als Absteiger feststehenden Aufsteiger unterschätzt …
Statistiken und Tabellen zum Trotz: Was von nun an zählt sind nur Punkte. Ob es gegen ein Spitzenteam oder gegen einen Kellerkonkurrenten geht, soll die Mission Nichtabstieg gelingen, müssen Siege und Punkte her. Denn immerhin trennen 07 derzeit sieben Punkte vom Relegationsplatz … Im Spiel Nr.1 der neuen Preussen-Zeitrechnung muss das Trainerteam nicht wie in der Hinrunde improvisieren: Der komplette Kader ist einsatzbereit.
Co-Trainer Pascal Lüdtke auf AWESA: „Da Gehrden über einen Kunstrasen verfügt, findet das Spiel auf jeden Fall statt. Endlich geht’s los und wir können anfangen. Vom ersten Spiel an gilt für uns: Wir müssen ein besseres Gesicht als in der Hinserie zeigen. Wir haben nichts mehr zu verlieren, müssen in jedem Spiel alles reinhauen und an die Schmerzgrenze gehen, um die nötigen Punkte zu holen. Bei Gehrden stechen die sehr schnellen Busse-Brüder hervor, und sie waren im Hinspiel bei Standards sehr stark. Wichtig ist jetzt, dass wir von Beginn an an uns selbst glauben und die Grundtugenden zeigen – und zwar in allen Bereichen. Wenn wir die Klasse halten wollen, müssen wir jetzt anfangen zu punkten.“