Riesen-Entaüschung nach dem erneuten Rückschlag: Preussen verlor nicht nur gegen den TSV Nettelrede 0:3 (0:0), sondern bescherte seinen Fans durch einen total verkorksten Auftritt in der zweiten Halbzeit einen Sonntag zum Vergessen. Nach dieser Leistung bleibt nur ein Fazit: So rückt das obere Tabellendrittel der Kreisliga für 07 in unerreichbarer Ferne.
In der ersten Halbzeit sah nichts nach einer Niederlage der Preussen aus. Die Mannschaft von Hysen Hasani  zeigte sich lauf- und zweikampfstark, hatte die einzige Torchance und die klar größeren Spielanteile. Doch all das konnte nicht über das insgesamt schwache Niveau der Partie hinwegtäuschen: auf beiden Seiten ein Festival der Fehlpässe und insbesondere beim TSV kaum einmal Sehenswertes in Richtung 07-Tor.
All das half dem FC nicht. Ganz im Gegenteil. Denn nach dem Pausentee schienen sich die 07er dem Nettelreder Spielstil anzupassen. Sie wirkten fortan irgendwie gehemmt und zudem immer ideenloser. Da passte das 1:0 der Gäste in der 59. Minute wie der berühmte Deckel auf den Eimer: erste gefährliche Situation bei einem Freistoß im FC-Strafraum, erste Prüfung für Keeper Ilja Likhin, doch gegen den Schuss von Dominic Trotz war er machtlos. Als kurz danach Max Klockemann Gelb-Rot sah und den Preussen  eine Überzahl bescherte, neue Hoffnung im 07-Lager. Doch es kam wieder anders als gedacht: 0:2 nach einem haltbaren Freistoß von Bari Bayrak (71.) und 0:3 (73.) durch einen unberechtigten Foulelfmeter, den Trotz mit viel Dusel zum Endstand verwandelte.

VORSCHAU

Preussen – Nettelrede = ein Wiedersehen im Stadion mit Brisanz

Der FC Preussen empfängt im Stadion den TSV Nettelrede. Das ist gewiss kein Spiel der Kreisliga wie viele andere. Denn zum einen wollen beide Teams mit einem Sieg näher an die Spitze rücken, und zum anderen wird die Partie am Sonntag, 15 Uhr, im Weserbergland-Stadion zu einem hochinteressanten und wohl auch emotionalen Wiedersehen. Denn zu Saisonbeginn heuerte der in Nettelrede ungemein populäre Pascal Lüdtke bei den Preussen als Co-Trainer an, und mit ihm kamen gleich vier seiner einstigen Schützlinge mit an den Tönebönweg: Lennard Herzig, Kay-Uwe Wehrhahn, Kevin Haußer und Nils-Heinrich Böckmann. Nach dem kräftigen Aderlass gehörte der aus der Bezirksliga abgestiegene TSV gewiss nicht zu den heißesten Titelkandidaten. Doch Trainer Stefan Schwanz hat eine Mannschaft geformt, die in dieser Kreisliga eine überaus gute Rolle spielen kann. Zuletzt 5 Spiele ohne Niederlage, dabei das 6:2 gegen jene SG Königsförde/Klein Berkel, die zuvor bei 07 gewonnen hatte! So rangiert der TSV mit drei Punkten (18) mehr als der FC zwei Ränge (5) vor den 07ern, und so dürfte feststehen: Das Duell am Sonntag wird eines auf Augenhöhe, in dem wohl die Tagesform entscheidet. Schade für die 07er und ihr Trainerduo Hysen Hasani/Pascal Lüdtke, dass sie am Sonntag ausgerechnet auf ihren Goalgetter Lenard Gallapeni verzichten müssen, der in Grohnde Gelb/Rot sah und automatisch gesperrt ist.